In der Folge 226 des Webverbesserin-Podcasts habe ich darüber gesprochen, wie man passives Einkommen generiert und welche Chancen und Grenzen es gibt. Falls Du Dir schon lange einen Funnel und Automatisierungen wünschst, oder vielleicht mit Deinem existierenden Funnel unzufrieden bist, ist diese Folge für Dich!
Inhaltsverzeichnis
Der Mythos vom passiven Einkommen
Passives Einkommen wird ja immer auf die gleiche Weise verkauft: Geld verdienen im Schlaf. Aber:Et voilà la réalité: So einfach ist es eben nicht. Aber dazu später ein wenig mehr. Interessant ist auch die Motivation fortgeschrittener Solopreneure in Sachen Automatisierung zu verstehen. In der letzten Folge sprachen wir über das Quiet Quitting in der Online-Branche. Also heimlich still und leise einen Launch, den aktiven Verkauf, das Posten etc. abzubrechen.
Die Motivation hinter der Automation
Was ich immer wieder beobachte, ist, dass viele Solopreneure gar nicht mehr aktiv verkaufen wollen und sich genau hieraus der Wunsch nach einem passiven Einkommen durch einen Funnel entwickelt. Aber nicht, weil sie aus dem aktiven Erfolg mehr machen wollen, sondern auf diesem Wege hoffen, sich weniger dem Druck oder der Enttäuschung aussetzen zu müssen. Na, erwischt? 😉 Spoiler: Diese Taktik geht leider in vielen Fällen nicht auf. Viele Solopreneure möchten aber auch eher passiv mit ihren Kunden zu tun haben, wenn sie einen Wachstumsschub in ihrem Bereich gemacht haben. Wenn Du das Gefühl hast, dass die Live-Zusammenarbeit mit Kunden für Dich „irgendwie anstrengend“ geworden ist, kann das tatsächlich der Grund dafür sein.
Passive Einkommensquellen
Aber welche Möglichkeiten gibt es denn nun überhaupt, passiv Geld zu verdienen? Aus meiner Sichtweise gibt es hier vier Bereiche, die besonders häufig anzutreffen sind:
1. Digitale Produkte: Dazu gehören Online-Kurse, Workshops, Videos und E-Books, die Du einmal erstellst und durch Automatisierungen vermarktest. Der Kunde kann diese Produkte jederzeit kaufen und sofort nutzen.
2. Affiliate-Marketing: Hierbei empfiehlst Du Produkte und erhältst eine Provision für jeden Verkauf, der über Deinen Link zustande kommt. Amazon ist eine der größten Plattformen für Affiliate-Marketing, aber es gibt viele weitere.
3. Multilevel-Marketing (MLM): Hierbei handelt es sich um den Verkauf von Produkten durch ein Netzwerk von Verkäufern. Jeder Verkäufer gewinnt neue Verkäufer, die wiederum Provisionen erhalten. MLM hat oft einen schlechten Ruf, da es dem Schneeballsystem ähnelt und der Markt häufig schon stark gesättigt ist. Sei also hier lieber ein wenig kritischer.
4. Klassische Geldanlagen: Dazu zählen Fonds, Immobilien und andere Investitionsmöglichkeiten. Aber lass uns für diesen Beitrag bei den digitalen Produkten bleiben, okay?
Vorbereitung und Fundament
Um in die Welt des digitalen Marketings einzusteigen, brauchst Du ein solides Fundament: ein fertiges Produkt, eine funktionierende Website, ein Bezahlsystem, ein E-Mail-System und vor allem eine Community. Dies sind alles notwendige Vorbereitungen, um auf dem digitalen Markt passiv Einnahmen zu generieren. Und viele unterschätzen den Aufwand dahinter. Ein weiterer Punkt: Wenn alle Dinge stehen, brauchst Du Kontakte/Menschen, an die Du Dein Angebot verkaufen kannst. Und auch Fortgeschrittene, die in der digitalen Welt schon eine Weile zu Hause sind, müssen regelmäßig neue Kontakte machen.
Die Möglichkeiten und Grenzen von Ads
Nun sagst Du vielleicht, dass Du diese Kontakte ganz einfach über Anzeigen machen kannst. Ja, stimmt. Was viele allerdings nicht auf dem Schirm haben: Für den Anzeigenerfolg kommt es immer auf die Eingrenzung einer Zielgruppe an. Bei manchen ist das leicht. Beispielsweise Eltern mit Kindern in einem speziellen Alter kann man sehr einfach filtern. Aber je größer der Themenbereich, umso komplizierter das Targeting (die Auswahl der Zielgruppe). Ein weiterer Punkt ist der s.g. Return on Investment. Sprich: Du solltest überschauen, dass Dein Invest in Werbeanzeigen am Ende tatsächlich auch genug Verkäufe zustande bringt, damit sich Deine Anzeigen nicht nur tragen, sondern Du auch noch Gewinn machst.
Die Krux der kalten Kontakte
Die Wahrheit ist: Nicht jeder ist durch eine Werbeanzeige sofort kaufbereit. Vielmehr generierst Du über Anzeigen s.g. „kalte Kontakte“. Das sind Menschen, die sich weder mit ihrem Problem, geschweige denn mit Dir oder Deiner Arbeit sehr intensiv beschäftigt haben. Ob diese nun sofort kaufen, hat in vielen Fällen mit Deinem Preis zu tun. Im Marketing sagt man, dass die Investmentschwelle unter 50 Euro meist ein s.g. „Mitnahmeartikel“ ist. Sprich: Das Produkt ist günstig genug, um es zu wagen. Das ist der Grund, warum Du aktuell so viele Mini-Angebote siehst, wenn Du Werbung bei Instagram und Co eingeblendet bekommst. 😉
Der Mythos des Funnel-Buildings
Um das Vertrauen des Kunden aufzubauen, wird daher häufig mit einem s.g. Funnel gearbeitet. Ein E-Mail-Funnel ist eine Automatisierung, bei der Kunden durch eine Serie von E-Mails Vertrauen zu Dir und Deinem Produkt aufbauen sollen. Du kannst zum Beispiel ein kostenloses Angebot nutzen, um die Kunden zu einem Problem zu sensibilisieren und Deine Lösung zu präsentieren. Diese Schritte sind oft notwendig, um kalte Kontakte zu warmen, zahlenden Kunden zu machen.
Der Markt und seine Veränderungen
Während der Corona-Zeit boomte der Markt für Online-Kurse und digitale Produkte, aber inzwischen hat sich der Markt verändert. Viele potenzielle Kunden sind müde geworden, ständig neue Online-Angebote zu sehen und zu nutzen. Auch die Konkurrenz ist gestiegen, was es schwieriger macht, sich abzuheben. Dies könnten auch die Gründe sein, warum ein Funnel, der in der Vergangenheit hervorragend funktioniert hat, nun nicht mehr so profitabel ist. Muss man deshalb den Traum vom passiven Einkommen ablegen? Ganz klar: Nein!
Welche Dinge aus meiner Sicht funktionieren.
1. Produkte, die die in einer Live-Phase gut funktioniert haben, kannst Du testweise auch automatisieren. Integriere bei höheren Preisen Vertrauenselemente und die Möglichkeit, mit Dir persönlich zu sprechen
2. Kleinpreisige Mitnahmeartikel unter 50 Euro haben weiterhin gute Chancen, genauso wie sinnvoll platzierte Produkte auf Deiner Website. Checklisten, Whitepaper, Cheat Sheets sind praktische Helferlein, die durch einen Blog-Artikel oder als Upsell in einer E-Mail-Eintragung nach wie vor gern gekauft werden. Weil sie einfach Sinn machen.
3. Dem Funnel eine persönliche Note geben, funktioniert ebenfalls gut. Statt jedem Kunden die gleichen Mails zu senden, kannst Du z. B. durch ein Quiz herausfinden, welche Schwerpunkte für den Kunden relevant sind und so die Content-Qualität für den Leser erhöhen.
Passives Einkommen bedarf immer Deiner aktiven Mitarbeit
Am Ende können wir klar sagen, dass ein passiver Einkommensstrom immer Deiner Zuarbeit bedarf. Aktualisiere Deine Automatisierungen regelmäßig und bleibe am Ball. Aus meiner Sicht ist passives Einkommen ein schöner Zustrom im aktiven Geschäft! Richtig und geschickt platziert, lassen sich auf diese Weise durchaus ein paar hundert oder sogar tausend Euro im Monat machen. Mit anderen Worten, es ist eine Strategie, um ein Grundrauschen zu erzeugen; aber kein Vermögen.
Dein Funnel sollte die Kunden nicht verbrennen
Über eine Sache möchte ich ganz zum Ende dieses Artikels noch sprechen. Sorge dafür, dass Deine passiven Produkte eine logische Brücke zu Deinen anderen, teureren Produkten darstellen. Verbrenne den Kunden nicht mit kleinpreisigen Leistungen, die ihn nicht zufriedenstellen. Im besten Fall schaffst Du es über die kostenpflichtigen Informationen, die Du automatisierst, den Bedarf zu intensivieren und dadurch ein Folge-Geschäft zu machen. Wenn Du dabei Hilfe haben möchtest, lass uns über einen Strategie-Tag oder eine langfristige Zusammenarbeit Ordnung in Dein Geschäft bringen. Alle Infos zum Mentoring gibts hier.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Umsetzen!
Deine Webverbesserin,
Deine Mira