Webinare: Heißer Scheiß oder nur Abstellgleis

Achtung, Copy-Cat Alarm. Und das ausgerechnet von meiner Seite. Na ja zumindest was das Thema anbelangt. Ich habe mal nach links und rechts geschielt und die Idee meines lieben Kollegen Gordon Schönwälder adaptiert und für mich selbst beantwortet. Dabei geht es darum zu überprüfen, ob Webinare eigentlich noch zeitgemäß und hilfreich für unser alles Business sind.

Sinkendes Commitment für Live-Teilnahmen

Dass Webinare sich vor allem für die „heilige“ E-Mail-Liste eignen, stellte Gordon in seinem Beitrag dabei auf die Pro-Seite. Außerdem sind sie ein geniales Tool, um Deine Kunden an Dich zu binden und Dich beim Verkaufen zu unterstützen. Er musste im Laufe der Zeit allerdings immer stärker feststellen, dass sich die Anzahl der Teilnehmer im Live-Format immer weiter reduzieren. Trotz hoher Anmeldezahlen. Mit dem sinkenden Commitment seiner Teilnehmer, live dabei zu sein, stieg auch seine Frustration.

Das Übermaß an Angeboten

Spannend, oder? Also stellte ich mir die Frage, woran es liegen könnte, dass immer weniger Menschen live in den Webinaren dabei sind. Mit einem Blick auf den zeitlichen Verlauf konnte Gordon genau festhalten, an welcher Stelle es einen Knick in seiner Entwicklung gab. Während 2016, seiner Meinung nach, jeder Webinare gegeben hat, gingen die Anmeldungen nach dem Boom immer weiter herunter. Da stimme ich ihm by the way total zu. Plötzlich gab es diesen Overflow.

Kritische Auswahl des eigenen Konsumverhaltens

All die Trainer, Coaches und Berater geben kostenfreien Content heraus. Macht ja auch Sinn. Schließlich handelt es sich dabei um ihre Basis, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Problem dabei? Das Wachstum digitaler Produkte stieg exponentiell an. Es wird immer einfacher mit einer eigenen Website oder eigenen Online-Kursen nach draußen zu gehen. Das ist großartig, klar. Aber dadurch ist es auch immer schwieriger zu konsumieren. Deshalb achten wir umso mehr darauf, welchen Content wir überhaupt konsumieren können und wollen.

Aufzeichnungen werden immer wichtiger

Das betrifft nicht nur die Webinare. Im vergangenen Jahr war Facebook-Live zum Beispiel der heiße Scheiß. Und auch hier gibt es mittlerweile einige Sessions, die kaum noch Zuschauer beherbergen oder sie während der Session verlieren, weil sie abspringen. Ob nun Webinare, Facebook- oder Instagram-Live-Sessions, sie alle werden zunehmend hinterher konsumiert. Ich glaube, das liegt auch daran, dass es für viele Menschen heute schwieriger ist, die eigene Zeit gut einzuteilen. Was wiederum bedeutet, dass die Aufzeichnungen der Live-Sessions immer wichtiger werden.

Social Media und dessen Machtausübung

Gleichzeitig ist es aber super wichtig auch immer mal wieder live zu gehen. Denn die Menschen, die sich für diesen einen Zeitpunkt commiten, sind dann auch mega engagiert. Einer der größten Vorzüge für Webinare stellt aus meiner Sicht die Unabhängigkeit dar. Diverse Social Media Plattformen überraschen uns ständig mit neuen Regelungen und Veränderungen im jeweiligen Algorithmus. Organisches Ranking, ohne Investment, wird immer schwieriger. Und auch das Marketing via Google oder E-Mail ist immer wieder neuen Beschränkungen ausgeliefert.

Mach Dich mit Webinaren unabhängig

Die Giganten unserer Online-Welt haben natürlich viel Reichweite und Macht. Und klar ist sowas immer auch der heiße Scheiß. Gleichzeitig lassen sie uns zu Sklaven werden, weil wir uns ihren Richtlinien unterwerfen müssen. Bei Webinaren ist das anders. Hier bist Du unabhängig. Klar verwendest Du dabei ein Tool, dass größtenteils kostenpflichtig ist und auch ein paar Regeln für Dich bereithält. Und dennoch bist Du so viel unabhängiger.

Richte Deinen Fokus auf Qualität statt Quantität

Dass die Online-Marketing-Welt einen Wandel durchlaufen wird, ist für mich nicht nur ein Wunsch, sondern auch eine sehr wahrscheinliche Option. Weg von der Quantität, hin zur Qualität. Und ich glaube, dass auch deshalb die Webinare in den vergangenen Monaten auf das Abstellgleis gerutscht sind. Denn der Fokus der Branche lag nicht wirklich auf qualitativ hochwertigen Angeboten, sondern eher auf Marktschreiern, die ihre Produkte so schnell wie möglich vermarkten und verkaufen wollten.

Marktschreier sind nicht automatisch erfolgreich

Gerade deshalb ist es so wichtig, zu hinterfragen, wie Du dafür sorgen kannst, dass Deine Konsumenten und Interessenten wieder gerne zu Dir kommen. Vermutlich wird dabei die Schere zwischen wilden Marktschreiern und hochwertigen Webinar-Angeboten immer größer werden. Und an diesem Punkt darfst Du entscheiden zu welcher Gruppe Du Dich zählen möchtest. Fühlst Du Dich eher zu schneller, höher, weiter berufen oder zu einer unabhängigen Basis?

Lass Deine Teilnehmer freiwillig zu Dir kommen

Denn genau das verschaffen Dir die Webinare – eine Basis. Und natürlich sind sie außerdem ein Tool für Dein Listbuilding. Und doch kannst Du entscheiden, ob Du die Anmeldung für Dein Webinar obligatorisch oder auf Freiwilligkeit an die Zurverfügungstellung der E-Mail-Adressen Deiner Teilnehmer gestaltest. Wie wäre es, wenn wir für die Webinare wieder auf Qualität und Inspiration setzen? Denn dann gehen wir selbst und auch unsere Kunden wieder mit Vergnügen an Board.

Ich wünsche Dir jede Menge Gedankenfeuer und Freude beim qualitativen Umsetzen.

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Shownotes zu dieser Folge:

Gordon Schönwälders Podcastfolge

Gordon bei mir im Interview

Warum ich Facebook Live nicht mit Webinaren vergleiche

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*Webinar-Aufzeichnung vom 30.11.

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