Immer wieder höre ich: „Ich sollte (mal wieder) ein Webinar geben…“, „ABER“…
Die Gründe und Ausreden sind immer ähnlich – und sie klingen logisch, obwohl sie es nicht sind. Hier zerlege ich die zehn Gründe, die Dich wirklich davon abhalten, ein Webinar zu geben, und was genau Du dagegen tun kannst.
1. Angst vor Sichtbarkeit – die Angst, dass Dich jemand bewertet
Einer der größten Gründe, warum Menschen kein Webinar geben, ist die Angst, sichtbar zu werden.
Du weißt, dass Du etwas kannst – und trotzdem sitzt da die Sorge, dass jemand Dich unprofessionell findet, Dich falsch versteht oder Dich einfach nicht mag.
Das ist menschlich, aber nicht hilfreich.
In einem Webinar warten Menschen nicht auf Perfektion oder Fehler. Sie wollen Mehrwert, Klarheit und eine Lösung für ihr Problem. Sie wollen wissen: Hilft mir das weiter?
Wenn Du versuchst, „es allen recht zu machen“, passiert das Gegenteil:
Der Inhalt wird verwässert, Du wirst unklar, und die Angst steigt.
Was hilft:
Starte nicht vor einer anonymen Masse.
Lade Menschen ein, die Dich kennen – Newsletter, Instagram, kleine Community.
Du reduzierst sofort Druck, weil das Publikum vertraut ist.
So entsteht Sicherheit, Routine und dann die Bereitschaft, größer zu werden.
2. Perfektionismus – der Druck, erst starten zu dürfen, wenn alles perfekt ist
Einer der perfidesten Gründe, warum Du kein Webinar gibst: Perfektionismus.
„Ich muss erst die perfekte Folienwelt haben, die perfekte Kamera, das perfekte Licht, die perfekte Stimme, den perfekten Funnel…“
Nein.
Denn während Du versuchst, perfekt zu werden, passiert Folgendes:
Du startest nicht.
Das Absurdeste: Die Perfektion ist völlig egal.
Ich habe technisch beeindruckende Webinare gesehen, die komplett inhaltsleer waren – und das ist viel unangenehmer als ein „unperfektes“ Webinar mit echten Mehrwerten.
Perfektionismus ist nur der Versuch, Kontrolle zu behalten.
Du willst nichts falsch machen – und machst dadurch gar nichts.
Was hilft: Das Pareto-Prinzip
Konzentrier Dich auf die 80 %, die wirklich gut sind.
Die restlichen 20 %, an denen Du Dich aufhängst, sieht niemand.
Wenn Du auf die letzten 10–20 % wartest, verpasst Du Trends, Chancen und manchmal sogar die Zielgruppe.
Starte jetzt. Nicht später.
3. Technikangst – die Sorge, dass alles schiefgeht
Typischer Gedanke:
„Was, wenn Zoom streikt? Was, wenn das Mikro nicht funktioniert? Was, wenn ich etwas nicht finde?“
Technik ist selten das eigentliche Problem. Die fehlende Routine ist es.
Selbst nach 15 Jahren Webinare und Online-Trainings merke ich Unsicherheit, wenn ich ein neues Setup teste. Das ist normal. Neues fühlt sich immer unsicher an.
Aber moderne Tools wie Zoom, Teams oder WebinarJam funktionieren stabil.
Die Usability ist heute auf Anfänger ausgelegt – nicht auf Profis.
Was hilft:
– einmal sauber einrichten
– kleine Testgruppe (2–3 Leute)
– Setup wiederholen, bis es sitzt
Routine ersetzt Angst.
Nicht grübeln. Nicht Tutorials. Nicht YouTube.
Tun.
4. Katastrophendenken – Dein Gehirn malt Horrorfilme, keine Realität
„Was, wenn niemand kommt?“
„Was, wenn das Internet ausfällt?“
„Was, wenn alles schiefgeht?“
Katastrophendenken ist ein Klassiker. Dein Gehirn ist dafür gebaut, Gefahren zu suchen – nicht Chancen.
Und das spielt bei Webinaren natürlich sofort an.
Was dahintersteckt:
Dein Gehirn will Sicherheit. Deshalb macht es Überstunden und wirft Dir alle Horrorszenarien hin.
Was hilft:
Sobald Du einen negativen Gedanken erwischst, zwing Dich zu fünf positiven Alternativen.
So bringst Du Dein Nervensystem wieder zurück in die Realität.
Und differenziere klar:
– Höhere Gewalt: 1 % Risiko → Internet bricht weg
– Fehlende Vorbereitung: 99 % Risiko → kein Techniktest, schlecht geplant
Für alles, was Vorbereitung ist, gibt es eine Lösung.
Und der Klassiker „Was, wenn niemand kommt?“ – ganz ehrlich:
Dann weiß es niemand außer Dir. Das ist kein Weltuntergang.
5. Selbstzweifel & Imposter-Syndrom – Du denkst, Du bist nicht „gut genug“
Viele geben kein Webinar, weil sie denken, sie hätten „nichts Neues“ zu sagen.
Das ist fast immer ein Zeichen dafür, dass Du zu viel weißt – nicht zu wenig.
Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt genau das:
Je intelligenter und erfahrener jemand ist, desto deutlicher sieht er seine Wissenslücken.
Und die anderen, die einfach tun? Nun, die hängen laut Dunning-Kruger auf dem Gipfel des „Mount Stupid“.
Du denkst, Du bist nicht gut genug.
In Wahrheit bist Du einfach kompetent genug, um zu sehen, was alles möglich wäre.
Und da draußen laufen Menschen rum, die kaum Ahnung haben, aber rausgehen, als wären sie die Erfinder des Internets.
Was hilft:
Du musst kein Guru sein.
Du musst nur ein paar Schritte weiter sein als Deine Zielgruppe.
Und Du brauchst Struktur.
Ein gutes Webinar lebt nicht von bahnbrechenden Erkenntnissen, sondern von klaren, gut erklärten Basics. Deine Aufgabe ist nicht, all Dein Wissen gratis herauszugeben! Deine Aufgabe ist, Deiner Zielgruppe zu zeigen, was genau sie bisher bei der Lösung eines Problems falsch gemacht haben. Und ihnen dann Deinen Lösungsprozess vorzustellen. Das ist der Inhalt eines guten Webinars und der Unterschied zwischen „seriös“ und „unseriös“.
6. Vergleichsdenken – Du siehst die Show anderer, nicht ihren Prozess
Du siehst andere mit:
– Studio
– perfekten Slides
– 200 Teilnehmern
– Profi-Optik
Und Du fühlst Dich klein dagegen.
Was Du nicht siehst:
Den Weg, die Jahre, die Prozesse, die Investitionen, die Reichweite ohne Ergebnis, die Flops.
Viele da draußen haben ein großes Publikum, aber kaum Verkäufe – sie sind gut im Unterhalten, nicht im Strukturieren oder Probleme lösen.
Was hilft:
Vergleich Dich nicht mit Außendarstellungen.
Zehn echte Teilnehmer wären in einem echten Raum schon viel.
Stell Dir vor, Du stehst vor 20 Menschen – das ist ein voller Raum.
Track Deinen Fortschritt:
– Teilnehmerzahlen
– Feedback
– Verkaufszahlen
Nur Deine Entwicklung zählt.
7. Energiethema – Du glaubst, Webinare ziehen Energie
Viele denken: „Das ist so anstrengend – Vorbereitung, Live-Situation, Performance…“
Und dann machen sie ein Webinar – und gehen raus mit:
„Warum mache ich das nicht häufiger?“
Weil Webinare Energie geben.
Resonanz, Rückmeldungen, Aha-Momente, neue Ideen.
Du gehst mit einem Kick da raus, nicht erschöpft.
Was hilft:
Mach es schlank und mach Schluss mit dem XXL-Denken.
30–45 Minuten sind völlig ausreichend.
Keiner braucht ein einstündiges Monster-Webinar.
8. Angst vorm Verkaufen – Du willst die Beziehung zu Deiner Community nicht „kaputt machen“
Viele haben nicht Angst vor dem Verkaufen selbst – sie haben Angst, dass sie danach schlechter dastehen.
Sie wollen „Mehrwert geben“, nicht pushy wirken.
Verstehe ich.
Nur: Du verkaufst nicht, um Druck zu machen.
Du verkaufst, um eine Lösung anzubieten.
Ich war in Webinaren, da dachte ich:
„Danke für diese Inhalte – bitte gib mir die Lösung!“
Und genau das ist Verkaufen und der Inhalt eines guten Verkaufsteils.
Was hilft:
Setz Verkaufen als logischen Abschluss:
Problem erklären → Lösung erklären → Angebot ist Service.
Schlimmer wäre es, Menschen ohne Lösung rauszuschicken.
9. Unterschätzter Aufwand – Du denkst, ein Webinar sei ein Großprojekt
Planung, Bewerbung, Vorbereitung, Nachbereitung – ja, es braucht Zeit.
Aber wenn Du ein System hast, reduziert sich der Aufwand massiv.
Bei meinen Mentees steht die Struktur oft in einer Stunde – weil wir mit Vorlagen arbeiten, nicht bei null beginnen.
Was hilft:
Erstelle ein Plug-and-Play-System:
– Landingpage-Vorlage
– Ablaufplan
– E-Mail-Vorlagen
– Inhaltsstruktur
Dann wiederholst Du nur noch.
Wiederholung spart Zeit.
10. Fehlende Klarheit über Ziele – Du weißt nicht, wofür das Webinar eigentlich da ist
Viele denken bei „Webinar geben“ nur an „Mehrwert liefern“.
Aber ein Webinar kann auf mehrere Ziele einzahlen:
– Sichtbarkeit
– Vertrauen
– Expertise
– Verkauf
Nur: Dafür brauchst Du eine klare Struktur und die Frage:
„Was soll der Teilnehmer am Ende wissen, fühlen oder tun?“
Ohne Klarheit wird es chaotisch.
Mit Klarheit wird es wirksam.
Fazit: Du drückst Dich; ABER…
Alle diese Gründe sind menschlich.
Aber keiner davon hält stand, wenn man ehrlich hinschaut.
Wenn Du ein Webinar geben willst, dann fang an.
Nicht perfekt, nicht groß, nicht mit 200 Teilnehmern.
Sondern mit Klarheit, Fokus und Deiner echten Expertise.
Webinare zahlen direkt auf Ergebnisse ein:
Sichtbarkeit. Vertrauen. Umsatz.
Hör auf, Dich zu drücken. Fang an.
Deine Webverbesserin,
Deine Mira
