Preise senken: Wann es Sinn macht und wie Du souverän damit umgehst


Preise zu senken löst bei vielen Selbstständigen Bauchschmerzen aus. Schließlich bedeutet es nicht selten, sich von einem Idealbild zu verabschieden. Aber: Eine Preissenkung ist kein Gesichtsverlust. Sie ist eine strategische Entscheidung. In diesem Artikel zeige ich Dir, wann es sinnvoll ist, Deine Preise zu senken, wie Du das souverän kommunizierst und was Du unbedingt vorher klären solltest.

Vorherige Artikel der Reihe:
– Preise richtig kalkulieren
– Preise erhöhen

Grund No 1: Du hast Deine Preise zu früh erhöht

Ein häufiger Grund für Preissenkungen ist, dass Du Deine Preise zu schnell nach oben geschraubt hast. Vielleicht hattest Du ein neues Angebot, das auf den ersten Blick super lief – drei schnelle Zusagen, viel Euphorie – und Du hast den Preis direkt verdoppelt. Plötzlich: nichts mehr. Keine Buchungen, keine Anfragen, nur noch Zweifel.

Aber statt sofort in Panik auf den alten Preis zurückzugehen, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Hast Du vielleicht einfach keine neuen Kontakte mehr? Hast Du Deine bestehende Liste schon ausgeschöpft? Dann fehlt es nicht am Preis, sondern an frischer Nachfrage.

Strategischer Ausweg: Geh temporär zurück auf den alten Preis – mit einer klaren Kommunikation: „Nur für kurze Zeit zum alten Preis.“ Kombiniere das mit dem Aufbau neuer Kontakte. Wenn es sich um ein limitiertes Angebot handelt, kannst Du auch mit einer Warteliste arbeiten.

Grund No 2: Dein Angebot verkauft sich gar nicht erst

Manchmal floppt ein Angebot direkt. Und klar, der erste Impuls: „Es ist zu teuer.“ Aber meistens liegt es nicht (nur) am Preis. Viel häufiger fehlt die klare Kommunikation:

  • Was genau ist das Ergebnis für Deine Kunden?
  • Was ist der Unterschied zu anderen Angeboten?
  • Woran merkt man, dass Dein Weg funktioniert?

Noch wichtiger: Stehst Du selbst hinter Deinem Preis? Wenn Du beim Nennen innerlich zusammenzuckst, wird es schwer. Dann fehlt die innere Überzeugung. Und oft auch das strategische Fundament – etwa Testimonials.

In dem Fall kann es sinnvoll sein, das Angebot als Beta-Version herauszugeben. Kommuniziere offen: „Ich teste dieses neue Format – der Inhalt ist erprobt, aber das Format ist neu.“ So kannst Du zu einem niedrigeren Preis starten, erste Erfolge sammeln – und den Preis später anheben.

Grund No 3: Marktveränderung oder wirtschaftliche Einbrüche

Nicht jede Zurückhaltung auf dem Markt hat mit Dir zu tun. Manchmal verändert sich einfach das Kaufverhalten. Kunden prüfen genauer, investieren bewusster. Das bedeutet nicht, dass Du schlechter geworden bist – nur, dass sich die Umstände verändert haben.

Deine Aufgabe ist jetzt: reagieren, nicht resignieren. Du kannst mit zeitlich limitierten Aktionen arbeiten, Deine Angebote in kleinere Pakete aufteilen oder auch klar kommunizieren: „Ich mache mein Angebot in dieser Phase bewusst zugänglicher.“

Und trotzdem: Es wird immer Menschen geben, die kaufen. Wenn der Nutzwert klar ist – also das Problem und die Lösung nachvollziehbar sind – ist eine Preisanpassung nur ein taktisches Mittel. Kein Drama.

Grund No 4: Dein Angebot für mehr Menschen zugänglich machen

Nicht jede Preissenkung ist aus einem Mangel heraus geboren. Vielleicht willst Du strategisch skalieren – mehr Menschen erreichen, mehr Volumen schaffen. Dann kann eine Preissenkung der richtige Weg sein.

Beispiel: Du nimmst einen Prozess aus Deiner 1:1-Arbeit und machst daraus ein Gruppenprogramm oder einen Selbstlernkurs. Die Transformation bleibt, der Zugang verändert sich – und damit auch der Preis.

Das hat nichts mit „billiger“ zu tun, sondern mit Zugänglichkeit und unternehmerischer Weitsicht.

Was ist mit Kunden, die mehr bezahlt haben?

Ja, das ist ein heikler Punkt. Was machst Du, wenn jemand den alten, höheren Preis gezahlt hat und jetzt sieht, dass es günstiger geht?

Das Wichtigste: Sei transparent, ehrlich und wertschätzend.

  • Erkläre klar, was sich verändert hat – z. B. neue Struktur, andere Inhalte, anderer Support.
  • Optional kannst Du einen Bonus anbieten oder eine Gutschrift auf eine andere Leistung.

Wichtig ist, dass Du souverän bleibst – und die Entscheidung begründest, ohne Dich zu rechtfertigen. Denke daran, dass es Preissenkungen zum Beispiel auch beim Shopping gibt. Einige kaufen sofort, andere bekommen die gleichen Teile später im Sale.

Emotionales Aufräumen – Preise senken ist keine Schande

Das vielleicht Wichtigste zum Schluss: Eine Preissenkung sagt nichts über Deinen Wert aus. Sie ist eine unternehmerische Entscheidung – kein Urteil über Deine Qualität. Im Gegenteil: Wer seine Preise nie hinterfragt, handelt nicht mutig, sondern stur. Flexibilität, Selbstreflexion und Anpassungsfähigkeit sind echte Stärken – nicht Schwächen.

Wenn Du also Deine Preise senkst, tu es mit Strategie. Mit Haltung. Und mit dem Blick nach vorn.

Wenn Du das alles nicht allein durchdenken willst, dann komm gerne ins Mentoring. Da arbeiten wir gemeinsam an Deinem Preismodell – strategisch, fundiert und individuell.

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