Folge 253 meines Podcasts dreht sich um die Frage: Wann macht eine Hochpreisstrategie wirklich Sinn und wann nicht? Ich zeige Dir, wie Du Hochpreisangebote sinnvoll in Deine Produkttreppe integrierst, für wen sie geeignet sind und worauf Du achten solltest, damit sie seriös wirken. Und ja – wir sprechen auch über die Schattenseiten.
Inhaltsverzeichnis
Die Serie rund um passende Preise
Diese Folge ist Teil meiner kleinen Serie rund ums Thema Preise. Wir haben gesprochen über:
- Wie kalkulierst Du Preise als Selbstständige richtig?
- Wann ist es sinnvoll, Preise zu erhöhen?
- Wann solltest Du Deine Preise senken?
Was heißt eigentlich Hochpreisstrategie?
Der Begriff ist nicht ganz klar definiert. Manchmal findest Du auch Begriffe wie High-Ticket-Angebote oder Premium-Angebote. Wichtig ist: Hochpreis heißt nicht einfach „teuer“. Es geht um ein durchdachtes, kalkuliertes, wertiges Angebot – für eine klar definierte Zielgruppe, mit echter Transformation.
Für die einen beginnt Hochpreis bei 2.000 €, für andere erst bei 20.000 €. Die Spanne ist riesig – und es gibt keine feste Grenze. Ich persönlich ordne mein Mentoring auch unter „Hochpreisprodukt“ ein, obwohl es deutlich unter 10.000 € liegt. Warum? Weil es inhaltlich mein wertigstes Angebot ist, mit täglicher persönlicher Betreuung. Aber dazu gleich mehr.
Hochpreisstrategien und Produkttreppe
Ich bin ein großer Fan der Produkttreppe: Kunden können mit einem kostenlosen oder günstigen Produkt einsteigen und sich Stufe für Stufe hocharbeiten. Je höher, desto mehr Vertrauen, mehr Service – und höherer Preis.
Es gibt zwei Varianten, wie Hochpreisstrategien dabei eingesetzt werden:
1. Die komplette Produkttreppe ist hochpreisig
Das ist eher selten. Hier starten selbst die Einstiegsangebote bei 300 € oder mehr statt unter 50,- (B2C) oder 150 Euro (B2B). Die Strategie: konsequente Abgrenzung, Exklusivität, klare Positionierung von Anfang an.
2. Hochpreisstrategie nur auf der obersten Treppenstufe
Das ist der Regelfall: Unten gibt es günstigere Produkte (z. B. Kurse, Gruppenformate), und ganz oben ein exklusives 1:1-Angebot, eine Ausbildung, Zertifizierung oder ein VIP-Programm.
Beides kann funktionieren – abhängig von Zielgruppe, Branche und Positionierung.
Was spricht für eine Hochpreisstrategie?
Eine Menge. Hier sind die wichtigsten Punkte:
1. Du bietest eine echte Transformation
Wenn Du in Deiner Positionierung eine klare, außergewöhnliche Lösung anbietest, kein Wissenspaket, sondern echte Veränderung – dann ist ein Hochpreis gerechtfertigt. Gerade wenn Du eine exklusive Zielgruppe ansprichst oder sehr individuell arbeitest.
2. Du brauchst nicht viele Kunden
Hochpreisangebote entlasten Dich wirtschaftlich. Gerade bei intensiver 1:1-Betreuung ist es logisch, dass Du weniger Kunden betreust – und daher ein höherer Preis nötig ist.
3. Du erzeugst Commitment beim Kunden
Ein hoher Preis sorgt dafür, dass Kunden fokussierter und engagierter mitarbeiten. Sie wollen ihren Invest „rausholen“ – und das erhöht die Umsetzungswahrscheinlichkeit enorm.
4. Du skalierst gezielter
Hochpreisige Gruppenprogramme mit guter Qualität lassen sich gut skalieren – bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit. Du arbeitest nicht 1:1, sondern in kleinen Gruppen, kannst aber trotzdem wirtschaftlich sauber kalkulieren.
5. Die Kunden sind oft angenehmer
Aus meiner Erfahrung: Je höher der Preis, desto klarer die Kunden. Mehr Klarheit, mehr Eigenverantwortung, oft auch besseres Mindset. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber das ist ein wiederkehrendes Muster.
Was spricht gegen eine Hochpreisstrategie?
Natürlich hat auch diese Strategie ihre Herausforderungen. Hochpreisprodukte lassen sich nicht einfach aus dem Ärmel schütteln. Sie brauchen Vertrauen, Struktur, Substanz. Und vor allem: eine gute Selbstkenntnis.
Hürden auf Anbieterseite:
- Selbstzweifel oder Impostor-Gefühle („Darf ich das wirklich verlangen?“)
- Angst vor Ablehnung oder kritischen Rückfragen
- Unklare Zielgruppe oder mangelnde Positionierung
Hürden auf Kundenseite:
- Längere Entscheidungsprozesse
- Höherer Informationsbedarf vor dem Kauf
- Bedarf an klarer Ergebnisorientierung
Was Du brauchst, um seriös und souverän aufzutreten:
- Eine gute Kalkulation (Was kostet Dich die Leistung wirklich?)
- Klare Kommunikation (Was bekommt der Kunde? Wie ist der Ablauf?)
- Persönliche Überzeugung (Du musst Deinen Preis nennen können, ohne zu zucken)
Typische Käufer
- Kunden mit sehr konkretem Problem und hohem Veränderungsdruck
- Menschen mit hohem Einkommen und daraus resultierenden, neuen Problemen. Beispielsweise Immobilienkauf, steuerliche Beratung etc.
Je höher der Preis, desto höher die Erwartung. Diese Kunden sind oft sehr klar – aber auch sehr anspruchsvoll. Und zu Recht. Hochpreisstrategien ohne Gegenwert rächen sich!
Was Du vermeiden solltest
Hier wird’s heikel. Denn es gibt Dinge, die lassen Hochpreisangebote sofort unseriös wirken:
- Streichpreise mit Fantasiewerten: Wenn ein Produkt angeblich 15.000 € kostet und plötzlich für 2.000 € angeboten wird, schrillen bei vielen die Alarmglocken.
- Überzogene Versprechen: Wer zu viel verspricht („5-stellig in 5 Tagen“), läuft schnell Gefahr, Erwartungen zu wecken, die nicht gehalten werden.
- Kaum Betreuung, aber Premium-Preis: Wenn Kunden Hochpreis zahlen, erwarten sie Präsenz – nicht nur automatisierte Inhalte oder Assistenten.
Hochpreis bedeutet: Substanz, Struktur, Support. Punkt.
Mein persönliches Fazit zur Hochpreisstrategie
Ich bin kein Fan von reiner Preis-Show. Aber ich glaube: Jede Produkttreppe sollte ein hochwertiges, gut kalkuliertes Hochpreisangebot haben. Ob Du Dein gesamtes Business so aufstellst, hängt von vielen Faktoren ab – z. B. Zielgruppe, Positionierung, Kapazität.
Ein Hochpreisangebot lohnt sich, wenn:
- Du echte Ergebnisse lieferst
- Du eine klare Transformation anbietest
- Du systematisch arbeitest
- Du persönlich präsent bist
Wenn Du Hilfe brauchst, um das für Dich zu entwickeln – dann begleite ich Dich gern im Mentoring. Alle Infos findest Du unter:
👉 www.webverbesserin.de/mentoring
Dort erfährst Du, wie wir gemeinsam Deine Produkttreppe, Deine Prozesse und Dein Preismodell auf solide Füße stellen – so, dass Du verkaufen kannst, ohne Dich zu verbiegen.
Deine Webverbesserin,
Deine Mira
