In den vergangenen Wochen konnte ich ganz neue Dimensionen in Hinblick auf meine ganz persönlichen Selbstzweifel beobachten. Gleichzeitig können wir aus diesen Phasen unglaublich viel mitnehmen und nicht nur aus ihnen heraus, sondern sogar über uns hinauswachsen. Egal, ob es dabei um ein Projekt geht, Dein erstes Webinar, das Verkaufen an sich oder aber eine private Angelegenheit.
Inhaltsverzeichnis
Erforsche die Erwartung Deiner Kunden
Im März erhielt ich von einem großen Verlag eine dicke Anfrage für eine Schulung. Grundsätzlich klang das erst mal alles relativ gut, jedoch bekam ich nicht allzu viele Informationen darüber, worum es in diesen Workshops, die ich geben würde, exakt gehen soll. Wer meine Programme wie „Workshop Magic“ und auch meine sonstige Arbeit der letzten 12 Jahren kennt, weiß wie wichtig es ist, den Bedarf und die Zielgruppe zu erfassen. Als ich auf Nachfrage dann immer mehr Einblicke in die Erwartung des Kunden bekam, wurde mir klar, dass der Kunde selbst gar nicht so richtig weiß, was er will. Die zwischengeschalteten Agenturen, über die wir kommunizierten, machten diese wenig klaren Wünsche nicht transparenter.
Nichts geht ohne eine klare Bedarfsermittlung
Dieses ominöse Nebelfeld machte mich zunehmend nervös. Schließlich haben wir versucht uns auf ein Curriculum, also einen bestimmten Inhalt, zu einigen. Das hat auch funktioniert. Trotzdem war die Kommunikation sehr beschwerlich. Zu einem Thema, zu dem ich seit mehr als 12 Jahren Seminare gebe, wurde ich immer unsicherer. Normalerweise mache ich mir bei aufkommenden Selbstzweifeln dann immer den Bedarf der anderen bewusst. Dieser Bedarf muss aber klar definiert sein und tief genug gehen. Genauso wie ich es dann getan habe, würde ich auch Dir raten, weiter zu „nerven“. Solange, bis Dir das Ziel konkret genug und die Zielgruppe happy ist.
Unterschätze den Wert Deines Wissens nicht
Obwohl ich bereits um die 3000 Schulungen gemacht habe, die Schulungsinhalte später klar waren, hatte ich die Hosen voll. Wie konnte ich diese Zweifel überwinden und über mich hinauswachsen? Indem ich mir mein Wissen rund um das Thema Marketing vor Augen geführt und bewusst reflektiert habe, dass ich den Wert dieses Wissens nicht immer sehe. Klar könnten viele dieser Informationen mehr oder weniger zusammen gegoogelt werden. Die Wahrheit ist aber, dass Menschen vorwiegend dafür Geld bezahlen, selbst nicht auf die Recherche gehen zu müssen.
Probleme gibt es immer und damit auch Bedarf
Außerdem wird es immer Probleme geben und das bedeutet wiederum, dass es immer einen Bedarf geben wird. Mit dieser Perspektive gelang es mir, die besagte Schulung konkreter zu gestalten. Passend dazu besagt der Dunning-Kruger-Effekt, dass Menschen mit wenig Wissen (x-Achse), aber mit einem hohen Selbstvertrauen (y-Achse) im „Berg der Dummheit“ gipfeln. Das sind die Menschen, die wirklich wenig Fachwissen haben, aber durch ihr hohes Maß an Selbstbewusstsein alles Mögliche einfach rausdonnern. Das dazugehörige Pendant hängt im „Tal des Zweifelns“ und beschreibt die Leute, die über sehr viel mehr Wissen verfügen, aber wenig Selbstbewusstsein haben. Zu dieser Gruppe gehöre ich öfter mal. Übrigens zeige ich Dir die Grafik und weitere Tipps in meinem kostenlosen Impostor-Webinar. Du kannst es Dir hier anschauen.
Was Du über Zweifel wissen solltest
Erst weil es mir so enorm wichtig ist, dass meine Schulungsteilnehmer durch mich abgeholt werden und so viel wie möglich für sich mitnehmen können, steigert sich auch mein Selbstvertrauen. Diese Steigerung gelingt mir dann besonders gut, wenn ich mir vor Augen führe, dass es viele andere Menschen gibt, die deutlich mehr Selbstvertrauen haben, aber über viel weniger Wissen verfügen und trotzdem gut durchs Leben kommen. Klar ist das keine immerwährende Orientierung für mich, aber es nimmt gelegentlich den Druck raus. Dein Perfektionismus könnte Dir das Leben also schwerer machen, als es nötig wäre.
Mehr Sicherheit dank guter Recherche
Um das Vertrauen in Dich selbst zu kräftigen, könntest Du bspw. in die Recherche gehen. Gibt es etwas auf dem Markt, dass Du derzeit nicht auf dem Schirm hast? Vergiss dabei nicht, dass Du Deine eigene Expertise und Deine eigenen Erfahrungen in Form von Zahlen und Fallstudien einbringen solltest. Adaptiertest Du dieses Wissen auf die jeweilige Zielgruppe, macht es, dass auch noch mal spannend. Welche Menschen sitzen da vor Dir und welche Aufgaben haben sie?
Neutralisiere wenig hilfreiche Gedanken
Eine weitere Hilfestellung, die mir immer wieder zur Seite steht, ist das Neutralisieren der eigenen Gedanken. Vor allem dann, wenn Du bewusst oder unterbewusst permanent fürchtest, dass es scheiße wird und die Leute es hassen. Der Ersatzgedanke: „Es wird super“ ist dabei wenig hilfreich, weil Du Dein Gehirn nicht derart austricksen kannst. Konzentriere Dich stattdessen auf neutrale Gedanken, die sich für Dich authentisch anfühlen.
Übertrieben positive Ersatzgedanken funktionieren nicht
Weder scheiße noch exorbitant gigantisch, könnte es für Deine Teilnehmer interessant werden, da sie in einen ganz neuen Bereich eintauchen. In diesem Szenario wäre es dann Dein Job dieses neue Wissen so weit für Deine Teilnehmer herunterzubrechen, dass sie es auch verstehen. Was wiederum bedeutet, dass Du das Beste aus diesem Workshop machen wirst und das Maximum für Deine Teilnehmer rausholst. Denn zwischen „scheiße“ und „gigantisch“ liegen eine Menge Abstufungen, die Du Dir zunutze machen kannst.
Wo beginnt Deine Verantwortung
Könnte es außerdem möglich sein, dass Du zu viel Verantwortung übernimmst? Als selbst ernannter „Kontrolletti“ ist das für mich auch ein sehr persönliches Thema. An vielen Stellen bringt mir diese Veranlagung etwas, weil ich dadurch fast immer eine überdurchschnittliche Qualität erzeuge und viele Menschen um mich herum sehr glücklich mache. Dieses „over-delivern“ bringt mir jedoch des Öfteren viel Nervenkrieg. Im Rahmen der Schulung lag zwar der Inhalt und die Art der Wissensvermittlung in meiner Verantwortung, aber nicht die tatsächliche Umsetzung durch die einzelnen Teilnehmer.
Beruhige Dein Nervensystem
Gerade wenn es um Perfektionismus und damit verbundene Ängste geht, ist es immer wieder Balsam für die Seele, wenn Du Dir klarmachst, dass Du nicht in Gefahr bist. Beruhige Dein Nervensystem und mach Dir bewusst, dass der befürchtete Löwe um die Ecke, Dich nicht fressen wird. Finde kleine Steps, die Dich aus dem Fight-, Flight- oder Freeze-Modus bewegen. Mir ist das gelungen, indem ich mir vor Augen geführt habe, dass die Schulung gerade mal acht Stunden geht und dass es dazwischen auch noch Pausen gibt. Damit breche ich die große Angst in machbare Schritte herunter.
Pflege einen liebevollen Umgang mit Dir selbst
Neben diesen vier besprochenen Schritten ist es abschließend so wichtig, dass Du mit Dir selbst nett und liebevoll umgehst. Mach Pausen, geh raus, ernähre Dich gesund und tue Dir etwas Gutes. Wenn unser Nervensystem nämlich permanent am Durchdrehen ist, steigt auch unser Cortisol-Spiegel drastisch an. Und viel Cortisol bedeutet viel Stress. Um Dich aus diesen anstrengenden Talfahrten herauszuholen, gibt es so viele wunderbare und hilfreiche Übungen zum direkten Anwenden.
Vertraue auf Dein Bauchgefühl
Spoileralarm, die Teilnehmer meiner Schulung waren am Ende des Tages begeistert. Und ich bin mir sicher, dass es deshalb so gut lief, weil ich direkt am Anfang dran geblieben bin. Ich habe meinem Bauchgefühl vertraut und die Nebelschwaden beseitigt. Lass Dich also nicht davon irritieren, dass andere Deine Nachfragen als überflüssig interpretieren könnten. Bleib dran, denn Deine Intuition und Dein Bauchgefühl sind an Dein Unterbewusstsein gekoppelt und damit ein riesengroßer Gamechanger für all die Entscheidungen, die Du triffst.